Gedenken an die Novemberpogromme

12.11.2020

In Gedenken an die Novemberpogrome 1938 begab sich unsere Klasse 8a heute zum Rathaus Neuenhagen. Das Ziel des Unterrichtsgangs war die Besichtigung der vor dem Haupteingang eingelassenen Stolpersteine der jüdischen Familie Smilowski.

Vor Ort erhielten wir dank Frau Skotnicki aus dem Bereich Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit des Rathauses Einblick in die Geschichte der Familie.

Die Klasse hinterließ Kerzen und einen kleinen Kranz, um der durch die Nationalsozialisten ermordeten Familie zu gedenken und Besucher des Rathauses darauf aufmerksam zu machen.

 

Familie Smilowski lebte bis 1942 in Neuenhagen in der Grünen Aue. Herbert und Erna Smilowski - beide jüdischer Abstammung - wurden 1942 nach Riga deportiert und dort am 18. August desselben Jahres ermordet. Ein ähnliches Schicksal erlitten die Söhne Julius Julin und Egon Smilowski, die ebenfalls deportiert und in Auschwitz bzw. Piaski ermordet wurden. Lediglich der Sohn Ernst und die Tochter Johanna überlebten den Holocaust. Da es am ehemaligen Wohnsitz der Familie in der Grünen Aue keinen Bürgersteig gibt, wurden sie im Theatron vor dem Rathausneubau vom Künstler Gunter Demnig selbst verlegt. Er berichtete von inzwischen über 56 000 Stolpersteinen, die er in 20 Ländern auf der ganzen Welt verlegt habe. "Der Anlass ist kein Grund zur Freude", sagte er, aber er freue sich über jeden Stein, den die Bürgerschaft ihrer Kommune schenke.

Ein weiterer Stolperstein liegt im Gehwegpflaster vor dem Grundstück, auf dem heute das Haus der Senioren und das Haus der Begegnungen und des Lernens zu Hause sind. Dieser ist für Johanna Solf gedacht, die hier ihre Kindheit verbrachte und später mit ihrem "Solf-Kreis" aktiven Widerstand gegen das Nazi-Regime leistete.

 

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